Die ursprüngliche Form der hCG Stoffwechselkur (hCG steht für humanes Choriongonadoptrin), also das Spritzen eines Schwangerschaftshormons, war zwar effektiv, gesundheitlich aber auch sehr riskant und deshalb für Deutschland auch nicht zugelassen. Diese Kur wurde im Lauf der Zeit allerdings weiterentwickelt, um weitere Märkte außerhalb der USA erschließen zu können.
Anstelle der Spritzen mit diesem aktiven Hormon stehen heute Produkte zur Verfügung, die weitaus sicherer sind und über Tropfen oder Globuli eingenommen werden. Für Sie als Frau wäre eine solche Kur durchaus denkbar – für Männer ist sie allerdings eine bestenfalls fragwürdige Methode der Gewichtsreduktion, weil sie einige Aspekte wie beispielsweise Muskelabbau überhaupt nicht berücksichtigt.
Die Kernaussage, dass man über die hCG Stoffwechselkur innerhalb von nur 21 Tagen massiv Gewicht verlieren kann, ist durchaus korrekt. Immerhin wird hier, neben der regelmäßigen Einnahme der Globuli, auch eine absolute Hungerkur propagiert, die zwar nicht zwingend gesundheitliche Schäden nach sich zieht, für den Körper aber dennoch keine optimale Variante darstellt. Interessant und zeitgleich augenöffnend ist der Teil dieser Kur, die sich auf die ketogene Ernährung stützt. Auch bei dieser Kur wird also die weiter oben schon angesprochene Ketogene Ernährung genutzt, um Fettpolster loszuwerden.
Im Zusammenhang mit der propagierten 500 kcal-Grenze verliert man auch ohne diese hCG Globuli sehr viel Gewicht – warum also dieses Präparat überhaupt eingenommen werden soll, entbehrt jeglicher Logik. Das Grundproblem bei dieser Form der Gewichtsreduktion ist die Radikalität, mit der der Gewichtsverlust erreicht werden soll.
Sicherlich verliert man auch Körperfett – das steht aber in keinem Verhältnis zur verschwindenden Muskelmasse und dem Wasserhaushalt des Körpers. Gute und vor allem nachhaltige Ergebnisse sind mit dieser Kur nicht zu erwarten.
Alltagstauglichkeit der Stoffwechseldiät – So gelingt die Umsetzung im Berufsleben
Für viele ist es im stressigen Alltag schwer, eine Stoffwechseldiät durchzuhalten. Um dennoch dranzubleiben, sind vorbereitete Mahlzeiten und ein strukturierter Wochenplan entscheidend. Meal-Prep mit eiweißreichen Snacks, gekochten Eiern oder Nüssen kann helfen, Heißhungerphasen vorzubeugen. Wer wenig Zeit hat, kann auch auf einfache ketogene Gerichte zurückgreifen – z. B. Salate mit Avocado, gekochtem Hähnchen und Ölen. Wichtig ist es, beim Einkaufen gezielt frische, unverarbeitete Lebensmittel zu wählen. Smoothies aus Blattgemüse, Beeren und ungesüßtem Mandelmilch bieten eine gute Alternative zu Nahrungsergänzungsmitteln. Berufstätige sollten Mahlzeiten in festen Abständen einplanen, um Schwankungen im Energielevel zu vermeiden. Auch unterwegs lässt sich eine Stoffwechseldiät gut durchhalten – wenn man vorbereitet ist.
Für wen ist die Stoffwechseldiät geeignet – und wer sollte lieber verzichten?
Nicht jede Diätform passt zu jedem Menschen – das gilt besonders für Stoffwechselkuren. Gesunde Erwachsene mit einem stabilen Kreislaufsystem profitieren oft von der ketogenen Ernährung, wenn sie gut geplant wird. Für Schwangere, Stillende, Menschen mit Gallenproblemen oder Lebererkrankungen ist diese Diät jedoch nicht empfehlenswert. Auch bei Essstörungen oder psychischer Belastung ist Vorsicht geboten. Besonders Menschen, die Medikamente einnehmen oder unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten Rücksprache mit Ärzt:innen halten. Sportler können die ketogene Diät gezielt einsetzen, um Körperfett zu reduzieren, sollten jedoch auf ausreichende Proteinversorgung achten. Wer sich unsicher ist, profitiert von einer individuellen Ernährungsberatung – am besten mit ärztlicher Begleitung.
Risiken und Nebenwirkungen – das sollten Sie beachten
Wie jede radikale Ernährungsumstellung kann auch die Stoffwechseldiät Nebenwirkungen mit sich bringen. In der Anfangsphase treten häufig Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Reizbarkeit auf – die sogenannte „Keto-Grippe“. Diese entsteht durch den plötzlichen Kohlenhydratmangel und kann durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Salz und Elektrolyte abgemildert werden. Auch Verstopfung ist möglich, wenn ballaststoffreiche Lebensmittel fehlen. Langfristig sollte man regelmäßig ärztlich kontrollieren lassen, ob die Blutfettwerte oder Nierenwerte im Normbereich bleiben. Einseitige Ernährung birgt das Risiko von Mangelerscheinungen. Deshalb ist es wichtig, die Stoffwechseldiät ausgewogen zu gestalten – mit ausreichend Gemüse, gesunden Fetten und hochwertigen Proteinen.
Stoffwechseldiät vs. Intervallfasten – passt das zusammen?
Immer häufiger kombinieren Menschen die Stoffwechseldiät mit Intervallfasten – meist im 16:8-Rhythmus. Diese Kombination kann die Fettverbrennung zusätzlich anregen, da der Körper im Fastenmodus vermehrt auf Fettreserven zugreift. Dabei ist es entscheidend, dass in der Essensphase nährstoffreiche und sättigende Lebensmittel aufgenommen werden. Die ketogene Ernährung unterstützt diese Prozesse, da sie den Blutzuckerspiegel konstant hält. Allerdings kann der Einstieg in die Kombination beider Methoden herausfordernd sein – insbesondere bei körperlicher Belastung. Anfänger sollten sich langsam an beide Ansätze herantasten. Wer beides kombinieren will, sollte auf Warnsignale des Körpers achten und den Fokus auf langfristige Gesundheit legen.