Stoffwechselstörung und Stoffwechselerkrankung – Was genau das ist!

Eine Stoffwechselstörung bzw. eine Stoffwechselerkrankung bestimmt das Leben von sehr vielen Menschen. Die Aufklärung zu dieser Erkrankung ist jedoch überraschend schlecht. Denn meist wissen Personen, die nicht betroffen sind kaum mehr, als dass diese Erkrankung “irgendwas mit der Schilddrüse“ zu tun hat.

Genau aus diesem Grund beleibt die Erkrankung auch häufig unentdeckt. Doch genau darin liegt ein erhebliches Risiko. Der Körper funktioniert schließlich bei einer Stoffwechselerkrankung nicht, wie er es eigentlich sollte. Das Unwissen beginnt meist schon damit, dass kaum einer weiß, was genau eigentlich der Stoffwechsel ist.

Einige Stoffwechselkrankheiten treten bereits in den ersten Lebenstagen auf, während andere erst nach einer Belastung wie Fieber oder Fasten während einer Krankheit sichtbar werden. Die schwersten Stoffwechselkrankheiten können tödlich verlaufen, wenn sie nicht sofort nach der Geburt behandelt werden, während andere nur sehr langsame Schäden verursachen oder nur einmal im Leben zu einer schädlichen Stoffwechselkrise führen.

Obwohl jede Stoffwechselkrankheit für sich genommen selten ist, gibt es mehr als 1 300 bekannte Stoffwechselkrankheiten, die zusammengenommen eine bedeutende Ursache für Krankheiten und Behinderungen bei Kindern darstellen.

Grundlegendes zum Stoffwechsel

Bei dem Stoffwechsel handelt es sich um einen sehr weitreichenden Begriff der Medizin. Er umfasst ganz unterschiedliche Körperfunktionen, ebenso wie den Aufbau und den Umbau des Körpers. Fast alle Vorgänge, die sich im Körper abspielen, werden von dem Stoffwechsel beeinflusst. Andere werden sogar komplett von diesem gesteuert.

Wenn dieser allerdings durch eine Stoffwechselstörung nicht funktioniert, wie er soll, dann beeinflusst das die betroffene Person erheblich. Sehr viele Funktionen des Körpers sind außerdem einem Kreislauf unterlegen. Diese Kreisläufe werden jeden Tag erneut durchlebt. Dabei ist es entscheidend, ob es gerade Tag oder Nacht ist.

Denn dadurch befindet sich der Körper entweder in einer Schlaf- oder in einer Wachphase. Der Stoffwechsel hat darauf einen erheblichen Einfluss und kann somit steuern, in welcher Phase sich die Person gerade befindet.

Aber auch für die Erneuerung von Zellen ist der Stoffwechsel verantwortlich. Bei einer Stoffwechselerkrankung können sich deshalb auch optische Effekte bemerkbar machen, da diese Erneuerung nicht mehr richtig ausgeführt wird. Der Stoffwechsel ist außerdem ganz besonders wichtig, für die Nahrungsaufnahme, da er die Verdauung steuert.

Dies erfolgt, indem er die Wärme des Körpers regulieren kann. Dadurch wird wiederum das Milieu im Darm aufrecht erhalten. Es wird auch von einem Bakterien- und Säurehaushalt gesprochen. Diese beiden sind essentiell, um die aufgenommene Nahrung im Darm zu verdauen. Allerdings ist der Stoffwechsel auf die die Regulierung des Blutzuckers und der Blutfette verantwortlich.

Durch diese sehr umfassenden Funktionen und Auswirkungen des Stoffwechsels, wird deutlich, dass ein Leben mit einer Stoffwechselerkrankung viele Einschränkungen mit sich bringt. Beispielsweise können sich Probleme mit dem Wachstum ergeben. Auch das Liebesleben wird durch die Stoffwechselstörung eingeschränkt werden.

Neben den unerwünschten Einschränkungen, die eine Stoffwechselstörung mit sich bringt, ist allerdings auch die Gesundheit stark gefährdet.

Die Steuerung des Stoffwechsels durch Hormone

Dass der Stoffwechsel eine sehr umfassende Funktion im menschlichen Körper hat, dürfte damit klar sein. Allerdings stellt sich natürlich die Frage, wie der Stoffwechsel eigentlich gesteuert wird. Was beeinflusst ihn?

Diese Frage lässt sich relativ einfach beantworten, da für die Beeinflussung einzig die Hormone ausschlaggebend sind. Die Endokrinologie beschäftigt sich mit der umfassenden Erschließung dieses Themengebiets und hat mittlerweile auch sehr viele Vermutungen belegen können.

Im Wesentlichen ist dabei entscheidend, dass bestimmte Organe für die Produktion der Hormone verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um Drüsen, wie beispielsweise die Schilddrüse. Wenn eine Stoffwechsstörung vorliegt, dann muss somit die Drüse geschädigt sein. Sie ist schließlich der Ausgangspunkt der Hormone, die wiederum den Stoffwechsel steuern. Wer bei sich selbst eine Stoffwechselerkrankung befürchtet, der wird von seinem Hausarzt deshalb an einen Endokrinologen überwiesen werden.

Die Wirkung der Hormone

Hormone werden meist nur mit dem Sexualleben in Verbindung gebracht. Natürlich sind die Hormone auch ausschlaggebend dafür, wie erfüllt das eigene Sexleben ist. Jedoch handelt es sich dabei nur um die Hormone Testosteron und Östrogen.

Im Allgemeinen ist ein Hormon nichts weiteres, als ein biochemischer Stoff, der für die Informationsübermittlung gedacht ist. Durch diese Übermittlung kann der Stoffwechsel dann aufrecht gehalten und gesteuert werden. Genau wie für das Sexualleben auch, gibt es hierfür Hormone, die besonders wichtig sind.

Für einen funktionierenden Stoffwechsel sind das die Hormone, die in der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse und in der Nebennierenrinde gebildet werden. Neben den Drüsen, sind auch bestimmte Gehirnabschnitte für die Hormonbildung entscheidend.

Denn ohne den Hypothalamus und der Hirnanhangsdrüse wäre ein gesunder Stoffwechsel überhaupt nicht möglich. Wenn auch nur eins dieser aufgezeigten Organe beschädigt ist, dann kann dies eine Stoffwechselstörung zur Folge haben, welche die betroffene Person in ihrem Alltag stark einschränkt.

Aus dieser Stoffwechselerkrankung bilden sich außerdem schnell Krankheiten. Die bekannteste ist der Diabetes Mellitus, auch Zuckerkrankheit genannt. Aber auch Gicht, Bluthochdruck und eine zu hoher Fettwert im Blut können die Folgen sein.

Wenn die Schilddrüse nicht mehr ausreichend Hormone produzieren kann, dann hat dies vor allem für das Körpergewicht und den seelischen Zustand immense Auswirkungen. Übergewicht und Depressionen sind die häufigsten Folgen.

Stoffwechselerkrankung und Stoffwechselstörung: Was ist der Unterschied?

Vielleicht ist es im Zuge dieses Textes bereits aufgefallen, dass die beiden Begriffe “Stoffwechselerkrankung“ und “Stoffwechselstörung“ als Synonyme verwendet wurden. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist dies auch durchaus richtig.

Wer genauer unterscheiden möchte, der sollte beachten, dass durchaus eine hierarchische Unterscheidung vorgenommen werden kann. Denn eigentlich ist die Stoffwechselstörung die Ursache der Stoffwechselkrankeit. Die Störung kann dann in einem Hormon liegen, das nicht in ausreichender Menge hergestellt wird. Die Symptome, die dadurch verursacht werden, sind dann der Stoffwechselkrankheit zuzuordnen.

Die Ursachen für die Stoffwechselstörung

Besonders wichtig ist es noch, über die Ursachen einer solchen Erkrankung zu sprechen, denn hier herrscht nicht selten die größte Verunsicherung. Dabei spielen vor allem genetische Faktoren eine große Rolle. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Stoffwechselerkrankung vererbt wird, besteht also.

Allerdings haben auch die Einflüsse der Umwelt und vor allem die Lebensgewohnheiten einen starken Einfluss darauf, ob jemand zum gefährdeten Personenkreis gehört oder nicht. Wer sich beispielsweise auf Grund seines Berufes relativ häufig giftigen Dämpfen oder sogar Strahlungen aussetzt, der trägt ein sehr hohes Risiko.

Die Gefährdung der Gesundheit ist dann offensichtlich. Dass daraus eine Stoffwechselstörung resultieren kann, ist allerdings den wenigsten Menschen bewusst. Aber auch weniger offensichtliche Belastungen, wie beispielsweise Übergewicht, fördert die Erkrankung. Wer zusätzlich noch raucht und sich zu wenig bewegt, ist besonders gefährdet.
Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich somit auch im Bereich der Stoffwechselerkrankung so einiges erreichen.

Wer eine solche nicht vererbt bekommt, kann somit selbst dazu beitragen, sich vor einer solchen zu schützen. Auch eine ärztliche Beratung, ob bereits eine Schädigung vorliegt, sollte unbedingt erfolgen. Besonders, wenn eine Zuordnung zur Risikogruppe bereits gegeben ist. Dies wäre beispielsweise der Fall, wenn die Person ein stark übergewichtiger Raucher mit wenig Bewegung wäre.

Auf keinen Fall sollten allerdings die Augen verschlossen werden, da eine Stoffwechselerkrankung schließlich auch unterschiedlich strak ausfallen kann. Wird das ungesunde Verhalten weiterhin durchgeführt, werden sich die Symptome in Zukunft noch deutlicher zeigen.

Besonders schwer: Die Diagnose der Stoffwechselstörung

Die Diagnose ist bei einer Stoffwechselstörung besonders heikel. Das liegt vor allem daran, dass die Ursachen so unterschiedlich sind. Schließlich können ganz unterschiedliche Organe der Ausgangspunkt sein. Es muss sich dabei auch nicht nur um ein Organ handeln, welches in seiner Hormonproduktion gestört ist. Auch ein Zusammenspiel aus mehreren geschädigten Organen, ist durchaus möglich.

Die meisten Betroffenen müssen einige Besuche bei unterschiedlichen Ärzten über sich ergehen lassen, bis mit Sicherheit geklärt werden kann, dass es sich auch sicher um eine Stoffwechselerkrankung handelt und wo genau diese ihren Ursprung hat. Das Problem dabei ist außerdem, dass es sich um eine Krankheit mit sehr vielen Gesichtern handelt.

Es gibt somit nicht “das eine Symptom“, an dem festgemacht werden kann, dass es sich um eine Stoffwechselstörung handelt. Beispielsweise können auch Gelenkschmerzen oder unzutreffende Kälteempfinden auf eine Stoffwechselerkrankung hinweisen.

Haarausfall und Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder eine drastische Zu- oder Abnahme sind ebenfalls möglich. Die Symptome sind also sehr breit gefächert, was nicht selten dazu führt, dass die Erkrankung unentdeckt bleibt.

Behandlungsmöglichkeiten einer Stochwechselerkrankung

Für Stoffwechselstörungen gibt es je nach Ursache ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten. Viele dieser Erkrankungen sind genetisch bedingt oder derzeit nicht heilbar. Das bedeutet, dass eine Person möglicherweise lebenslang Medikamente benötigt oder ihren Lebensstil ändern muss, um ihre Symptome in den Griff zu bekommen.

Typ-1-Diabetes erfordert beispielsweise tägliche Insulinspritzen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Menschen mit Typ-2-Diabetes benötigen möglicherweise eine Kombination aus Medikamenten und Änderungen in der Lebensweise, z. B. in Bezug auf Ernährung und Bewegung.

Wann man einen Arzt aufsuchen sollte

Stoffwechselstörungen können ohne Behandlung ernst werden. Experten empfehlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn eine Person:

  • ungewollte Gewichtsabnahme oder -zunahme
  • Hunger- oder Durstgefühle beim Trinken und Essen
  • regelmäßig urinieren müssen
  • sich müde und schwach fühlen
  • sich regelmäßig erbricht
  • gelbliche Haut

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Robert Milan

Seit 2005 beschäftige ich mich intensiv mit den Themen aus dem Gesundheitsbereich wie z.B. diatetische Ernährung und Bluthochdruck. Sie finden Publikationen von mir im Internet oder als Ratgeber Ebook bei Amazon.
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