Warum können manche Menschen essen ohne zuzunehmen?
Fast jeder von uns kennt jemand, der essen kann, was und wie viel er will, ohne zuzunehmen. Während diese Menschen nach Herzenslust schlemmen, fühlen andere sich schon ein Kilo schwerer, wenn sie kalorienreiche Köstlichkeiten nur intensiv ansehen.
Wir beneiden diese immer schlanken Menschen und fragen uns, warum das bei ihnen so ist und bei uns nicht. Unser Körper nimmt sich aus der Nahrung das, was er zum Funktionieren braucht. Überschüssige Energie bzw. Kalorien lagert er als Reserve für schlechte Zeiten in Form von Körperfett ein.
Diesen Vorgang, aus unserem Essen die Nährstoffe zu lösen und in Energie umzuwandeln, nennt man Stoffwechsel. Ein langsamer Stoffwechsel verbraucht weniger Energie als ein schneller, der andauernd mit Nachschub versorgt werden will. Ob der Stoffwechsel langsamer oder schneller funktioniert, hängen von Körpertyp, Grundumsatz, Ernährung und Lebensweise ab.
Körperbau und Grundumsatz – die Hauptfaktoren für den Stoffwechsel
Es gibt drei verschiedene Körpertypen: den Hageren (ektomorph), den Athletischen (mesomorph) und den Rundlichen (endomorph). Der Hagere hat kaum Muskeln, ist sehnig und schmal. Er verbraucht viel Energie und lagert wenig Reserven ein. Sein Stoffwechsel arbeitet schnell, um ihm die benötigte Energie zur Verfügung zu stellen.
Der Rundliche hat breite Hüften und bildet schnell große Muskeln aus, neigt jedoch mit seinem langsamen Stoffwechsel sein Leben lang zum Fettansatz. Der athletische Körpertyp mit seinem stärkeren Knochenbau und der kräftigen Muskulatur kann je nach Lebensweise in die eine oder andere Richtung tendieren, besitzt grundsätzlich jedoch einen ausgewogenen Stoffwechsel.
Doch nicht nur der Körperbau ist entscheidend. Größe, Geschlecht, Alter und Gewicht bestimmen den Grundumsatz des Körpers. Der Grundumsatz ist die Menge Energie in Kalorien, die der Körper braucht, um in absoluter Ruhe und mit nüchternem Magen seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Grundsätzlich gilt: Je älter man ist, umso langsamer arbeitet der Stoffwechsel. Daraus folgt, dass auch der Grundumsatz und die Anzahl der benötigten Kalorien weniger werden.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Mit regelmäßigem Sport in frischer Luft kann man seinen Grundumsatz dauerhaft erhöhen. Denn Bewegung und das Vitamin D aus dem Sonnenlicht beschleunigen den Stoffwechsel und der Körper braucht mehr Energie.
Gesunde Ernährung und Sport – die Stoffwechselbeschleuniger
Körperbau und ein Grundumsatz sind hauptsächlich ausschlaggebend für die Funktion des Stoffwechsels. Mitbestimmend sind die Art der Ernährung und die Lebensweise. Frische, unbehandelte Lebensmittel unterstützen den internen Verbrennungsmotor durch zahlreiche Vitamine und Mikronährstoffe.
Je vitaminreicher und frischer die Mahlzeiten sind, umso besser verarbeitet der Körper die zugeführte Energie. Fertigprodukte und industriell verarbeitete Nahrung dagegen lagern durch die enthaltenen Zusatzstoffe in den Zellen Schlacken ab, die den Stoffwechsel ausbremsen. Für die Energieverwertung ist es sinnvoll,
lieber öfter kleine Portionen zu essen, als dreimal am Tag eine große, da der Körper zu viel zugeführte Energie als Fett einlagert. Wird der Magen kontinuierlich mit kleinen Mengen Nahrung versorgt, entsteht kein Hungergefühl, aber auch kein Energieüberschuss, der sich an die Hüften setzt.
Viel trinken ist wichtig. Mindestens vier Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee täglich schwemmen Giftstoffe aus, die den Stoffwechsel hemmen. Regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf bringen ihn zusätzlich in Schwung. Das alles wirkt sich auf die Menge an Kalorien aus, die der Körper braucht und begründet, warum manche Menschen viel essen können, ohne dabei aus der Form zu gehen.
Sie haben einen schnellen Stoffwechsel, bewegen sich viel und leben meist gesund. Doch auch mit einem langsamen Stoffwechsel ist Fettleibigkeit kein unabwendbares Los. Gezielte Ernährung und regelmäßiger Sport aktivieren die eingelagerten Fettreserven und bauen sie ab.